Auschwitz
Eingangstor des Konzentrationslagers Auschwitz I mit der Überschrift „Arbeit macht frei“, 11. August 1955 (Ausschnitt)Quelle: BArch, Bild 183-32279-0007 / o. Ang.
Das KZ Auschwitz bestand aus den drei Hauptlagern KZ Auschwitz (Auschwitz I), KZ Auschwitz-Birkenau (Auschwitz II) und KZ-Auschwitz -Monowitz (Auschwitz III) sowie über vierzig Außen- und Nebenlagern.
Ab April 1940 richteten die Nationalsozialisten auf dem Gelände einer vormals polnischen Kaserne das erste Lager (KZ Auschwitz bzw. Auschwitz I) ein; jüdische Zwangsarbeiter mussten es errichten. Das später sogenannte Stammlager lag am Rande der südpolnischen Stadt Oświęcim, die im Zuge des Überfalls der Wehrmacht auf Polen im September 1939 besetzt worden war. Die ersten Häftlinge wurden am 20. Mai 1940 ins Lager gebracht; dabei handelte es sich um eine Gruppe von Männern, die zuvor als „Berufsverbrecher“ im KZ Sachenhausen waren. Der erste größere Transport erreichte rund einen Monat später, am 14. Juni 1940, das Vernichtungslager: 728 polnische Häftlinge wurden aus dem Gefängnis der Stadt Tarnów nach Auschwitz gebracht. In den Folgejahren wurde es nach und nach erweitert. Die Zahl der Häftlinge lag im Jahr 1943 bei rund 20.000 Personen. In Auschwitz I existierten ein Krematorium sowie eine Gaskammer, in der im Spätsommer 1941 an 600 sowjetischen Kriegsgefangenen und 250 erkrankten Gefangenen die Ermordung durch Vergasung mit dem Schädlingsbekämpfungsmittel Zyklon B erprobt wurde. Letzteres diente als Mittel für den Massenmord in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau. In Auschwitz I befand sich auch die für den gesamten Lagerkomplex zuständige Verwaltung.
Im Lagerkomplex Auschwitz wurden etwa 1,1 Millionen Menschen ermordet. Der Name „Auschwitz“ wurde in der Nachkriegszeit weltweit zum Symbol des nationalsozialistischen Völkermords (Holocaust/Shoa). Von den mehr als 5,6 Millionen Opfern des Holocaust wurden etwa eine Million Juden als rassistisch verfolgte Menschen in Auschwitz-Birkenau ermordet.[1] Des Weiteren gab es ca. 160.000 nichtjüdische Opfer, darunter ebenfalls rassistisch begründet Sinti und Roma sowie Polen, zudem auch männliche Homosexuelle aufgrund ihrer Sexualität. Etwa 900.000 der deportierten Personen wurden direkt nach ihrer Ankunft in den Gaskammern ermordet. Weitere 200.000 Menschen kamen durch Krankheiten, Unterernährung, Misshandlungen und medizinische Versuche zu Tode oder wurden später als zur weiteren Zwangsarbeit untauglich selektiert und ermordet. Herkunftsländer der meisten Ermordeten waren Belgien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Jugoslawien, Luxemburg, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Sowjetunion, Tschechoslowakei und Ungarn.